Bruno Derksen

Workshopleitung Filmpraxis


„Es geht mir in der filmpädagogischen Tätigkeit darum in der gemeinsamen Arbeit in einen Prozess intellektuellen Austauschs über den entstehenden Film zu kommen, letztlich dem Finden eines gemeinsamen Blicks auf die Welt. Ich versuche die Mittel offenzulegen, die ich zum Filmemachen als nötig erachte, die da gar nicht so viele sind und die neben ein paar technischen Kenntnissen vor allem daraus bestehen über Bilder – eigene oder die anderer – zu reflektieren, was sehe ich, wie wird die Welt abgebildet, was wird sichtbar, wie werde ich sichtbar. Ich will vermitteln, dass es sowas wie Talent, eine höhere Weihung der Berechtigung der Welt zu begegnen, nicht gibt, stattdessen ein jeder sein Leben, seine Welt betrachten und so und im Denken über die Welt sich emanzipieren kann. Fehler müssen gemacht werden und gehören zu einem guten Film dazu, denn ohne hat man sich nicht bewegt und die Welt nur so abgebildet wie andere sie sehen.“

Bruno Derksen (*1983 in Berlin) studierte Philosophie und Neue Deutsche Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und wechselte danach in den Studiengang Experimentelle Mediengestaltung an der Universität der Künste Berlin. Dort besuchte er die Klassen Heinz Emigholz, Michael Busch, Thomas Arslan, sowie Seminare zum Dokumentarfilm bei Hartmut Bitomsky. 2010 schloss er sein Studium ab und machte 2012 seinen Meisterschüler bei Thomas Arslan.

Der Architekturfilm »Das Haus / Budinok« von Matilda Mester und Tatjana Kononenko, bei dem er als Kameramann, Cutter und künstlerischer Berater beteiligt war, lief u.a. 2019 auf dem Jihlava International Documentary Film Festival und dem Film Festival Cottbus. 2022 wurde der Film »Nakskov 1:50« von Matilda Mester, an dem er als künstlerischer Berater und Kamermann beteiligt war, auf dem Dokumentarfilmfestival CPH:DOX gezeigt. Drei Dokumentarfilme, die Bruno Derksen zusammen mit der Regisseurin Henrike Meyer als Kameramann und Cutter verwirklichte, wurden u.a. in der Duisburger Filmwoche gezeigt (»Feldarbeit« 2012 und »Heimsuchung« 2014) und auf dem CPH:DOX  („To be an Extra“ 2024). 2018 entwickelte er gemeinsam mit den Verlagen S. Fischer und Suhrkamp die literarische Webserie »Warten auf…«. Darüberhinaus drehte er zahlreiche Musikvideos. 2014 gewann er mit dem Video zum Song »Belgique, Belgique« des Musikers Friedrich Liechtenstein den 1. Preis für das beste Musikvideo auf dem internationalen Filmfestival »Sehsüchte«. Seit 2018 unterrichtet er wöchentlich Dokumentarfilm an einer Brandenburger Grundschule im Auftrag des internationalen Schulprogramms »filmen macht Schule | Cinema en Curs«.

Er lebt und arbeitet als freischaffender Filmemacher, Kameramann, Filmeditor und Workshopleiter in Berlin.

Bruno  Derksen
© Nicolas Mayer